Smart & Fit für die Nierentransplantation

Third Party Funds Group - Overall project


Start date : 01.08.2023

End date : 31.12.2025


Project details

Scientific Abstract

Derzeit gibt es in Deutschland ca. 9 Millionen Menschen mit einer eingeschränkten Nierenfunktion. Davon sind ca. 100.000 Dialysepatienten. Pro Jahr kommt es aufgrund von Progression zur terminalen Niereninsuffizienz zu ca. 10.000 neuen Dialysepatienten pro Jahr in Deutschland. Ca. 11.000 Patienten in Deutschland befinden sich auf der Warteliste für eine Niere, davon erfüllt die Mehrzahl die Kriterien für Multimorbidität und Frailty. Der Bedarf an Rehabilitationsmaßnahmen für diese nephrologischen Patienten ist sehr hoch. Durch die Multimorbidität der Patienten können auch jüngere Patienten durch die Erkrankung und durch die langjährige Dialysetherapie deutlich „voraltern“ und erreichen schneller einen Frailty-Status, der nicht nur im hohen Lebensalter auftritt. Bei diesen Patienten besteht häufig ein ausgeprägter Transplantationswunsch, aber leider werden viele dieser Patienten nicht mehr transplantiert, weil sie durch die lange Zeit auf der Warteliste über die Jahre ihren „T“-Status durch Multimorbidität verlieren.

Ziel ist es, für diese vulnerable und wachsende Patientengruppe ein angepasstes Versorgungsprogramm mit möglicher stationärer Rehabilitationsmaßnahme anzubieten. Zu den Therapiemodulen dieses Versorgungskonzeptes zur Rehabilitation gehören, neben der medizinischen Betreuung, die psychologischen Leistungen, Schulungen - insbesondere in der Prä-Transplant-Vorbereitung - sowie Maßnahmen zur sozialen Rehabilitation und physio- und sporttherapeutische Maßnahmen, aber auch allgemeine Themen sowie Gesprächsgruppen. Vor und nach der Rehabilitation werden die Patienten durch das Uniklinikum Erlangen in den Bereichen Bewegung und Ernährung betreut, um einerseits die körperliche Leistungsfähigkeit vor der Rehabilitation zu verbessern und andererseits die Ergebnisse der Rehabilitation zu sichern und auszubauen, bzw. die Patienten ohne Rehabilitation ebenso bestmöglich auf eine Transplantation vorzubereiten.

Durch das Reha-Programm „Fit für die Transplantation“ wird bei nephrologischen und multimorbiden Patienten auf der Transplantationswarteliste angestrebt, dass sie körperlich und mental, in Anbetracht der mehrjährigen Wartezeit auf eine postmortale Organspende, transplantabel bleiben und letztendlich diese Wartezeit auch überleben. Mit einer strukturierten Vorbereitung auf die Transplantation sollen Operationsrisiken und die Krankenhausverweildauer reduziert, die Resultate der Transplantation optimiert, das Transplantatüberleben verlängert und Begleiterkrankungen minimiert werden. 

Bisherige Ergebnisse eines Vorläuferprojektes an >65 Jahre alten Patienten zeigen, dass es sehr positive Tendenzen vor allem im Bereich der Körperzusammensetzung und bei den Schweregrad von Frailty gibt. Es werden allerdings mehr Langzeitdaten seitens der Krankenkassen benötigt, um die Nachhaltigkeit des Projektes zu belegen, damit ein solches Programm bei erfolgreicherer Umsetzung in die Regelversorgung übernommen werden kann. Aufgrund der langen Wartezeit auf ein Nierentransplantat, durchschnittlich 8-10 Jahre, sind die Langzeitdaten in diesem Bereich von besonderer Bedeutung.

Involved:

Contributing FAU Organisations:

Funding Source