Third party funded individual grant
Acronym: PM-DKH_AnglmTeam
Start date : 01.04.2026
End date : 31.03.2028
Website: https://www.palliativmedizin.uk-erlangen.de/forschung/forschungsschwerpunkte/angimteam/
AngImTeam - Verbesserung der Mitbetreuung der Angehörigen sterbenskranker Menschen im Krankenhaus:
Prospektive randomisierte Evaluation einer standardisierten, kompakten Schulung für Stationsteams
Projektleitung: Prof. Dr. Karin Oechsle (Hamburg)
Forschungsleitung Erlangen: PD. Dr. Dr. Maria Heckel
Förderer: Deutsche Krebshilfe
In Deutschland sterben viele Menschen im
Krankenhaus. Für Angehörige ist die letzte Lebensphase eines geliebten Menschen
oft sehr belastend. Auch Ärztinnen, Ärzte und Pflegekräfte stehen in der
Begleitung Angehöriger vor großen Herausforderungen.
Studien zeigen, dass es in der medizinischen und pflegerischen Ausbildung
häufig an Wissen und Fähigkeiten fehlt, um Angehörige in dieser schweren Zeit
gut zu unterstützen.
Um diese Lücke zu schließen, wurde die Schulung AngImTeam
entwickelt. Sie richtet sich an komplette Stationsteams und vermittelt, wie
Angehörige sterbender Patientinnen und Patienten professionell, einfühlsam und
passend zu ihren Bedürfnissen begleitet werden können.
Die AngImTeam-Studie untersucht, wie wirksam diese Schulung ist. Dafür nehmen Teams aus verschiedenen nicht-palliativmedizinischen Krankenhausstationen an vier Universitätskliniken und deren Partnerkliniken teil.
Zentrales Ziel ist es, die Fähigkeiten der Mitarbeitenden in der Begleitung von Angehörigen zu verbessern – insbesondere ihr
· Wissen,
· ihre Einstellungen und Überzeugungen,
· und ihre Kommunikationskompetenz.
Weitere Ziele sind:
· Stärkung des Selbstvertrauens im Umgang mit Angehörigen,
· Reflexion der eigenen Haltung zu Sterben und Tod,
· Bewertung der Schulung durch die Teilnehmenden,
· Verbesserung der Zusammenarbeit im Team,
· sowie die Untersuchung von Faktoren wie Berufserfahrung oder bisherigen Weiterbildungen.
Zusätzlich wird untersucht, welche Hürden und welche förderlichen Bedingungen es bei der Umsetzung des Gelernten im Klinikalltag gibt.
Insgesamt nehmen 50 Krankenhausstationen an
der Studie teil. Sie werden zufällig auf zwei Gruppen verteilt: eine, die die
Schulung direkt erhält, und eine Wartegruppe.
Die Datenerhebung erfolgt vor und nach der Schulung. Dazu gehören
Fallbeispiele, Fragebögen (z. B. zu Selbstwirksamkeit, Empathie oder
Belastungen im Umgang mit Sterbenden) sowie Interviews mit Stationsleitungen.
So kann geprüft werden, welche Wirkung die Schulung sowohl auf einzelne
Mitarbeitende als auch auf das gesamte Team hat.
AngImTeam ist die erste große
wissenschaftliche Studie, die eine standardisierte Schulung zur Begleitung von
Angehörigen in der Sterbephase untersucht.
Langfristig soll das Projekt dazu beitragen, sterbende Menschen und ihre
Familien im Krankenhaus besser zu unterstützen – durch mehr Empathie, bessere
Kommunikation und eine professionelle, sensible Haltung im Team.
Hintergrund
Das Krankenhaus ist in Deutschland nach wie vor der häufigste Sterbeort. Angehörige erleben die letzte Lebensphase eines nahestehenden Menschen häufig als emotional belastend – auch für das betreuende Personal stellt die Begleitung Sterbender und ihrer Familien eine besondere Herausforderung dar.
Studien weisen darauf hin, dass in der ärztlichen und pflegerischen Ausbildung bislang häufig Kompetenzen zur Mitbetreuung von Angehörigen fehlen. Um diese Lücke zu schließen, wurde die standardisierte AngImTeam-Schulung entwickelt. Sie befähigt multiprofessionelle Stationsteams, Angehörige sterbender Patientinnen und Patienten professionell, empathisch und bedürfnisorientiert zu begleiten.
Ziele der Studie
Ziel der multizentrischen, prospektiven, cluster-randomisierten Studie AngImTeam ist die Evaluation der Wirksamkeit dieser standardisierten Schulung in multiprofessionellen Teams nicht-palliativmedizinischer Krankenhausstationen an vier Universitätskliniken und deren Partnerkliniken.
Primäres Studienziel ist die Verbesserung der Kompetenz in der Angehörigen-Mitbetreuung während der Sterbephase – im Hinblick auf:
Sekundäre Studienziele sind:
Darüber hinaus erfolgt im Rahmen einer Prozessevaluation die Untersuchung von Barrieren und förderlichen Faktoren für die Implementierung der Schulung und die praktische Umsetzung des Erlernten im klinischen Alltag.
Studiendesign
Insgesamt werden 50 nicht-palliativmedizinische Krankenhausstationen (23 pro Studienarm, zuzüglich Reserve) in die Studie eingeschlossen. Die Stationen werden randomisiert in einen Interventionsarm und einen Wartekontrollarm eingeteilt.
Die Datenerhebung erfolgt vor und nach der Schulung anhand standardisierter Fallvignetten, validierter Fragebögen (u. a. zur Selbstwirksamkeitserwartung, Haltung zu Sterben und Tod, Empathiefähigkeit, Belastungsfaktoren im Umgang mit Sterbenden) sowie über Interviews mit den Stationsleitungen der teilnehmenden Teams.
Auf diese Weise sollen die Effekte der Schulung sowohl auf Einzelpersonen- als auch auf Teamebene erfasst werden.
Bedeutung des Projekts
Mit AngImTeam wird erstmals in einer groß angelegten, wissenschaftlich fundierten Studie die Wirksamkeit einer standardisierten Schulung zur Angehörigen-Mitbetreuung in der Sterbephase untersucht.
Langfristig soll das Projekt dazu beitragen, die Qualität der Versorgung sterbender Menschen und ihrer Angehörigen im Krankenhaus zu verbessern – durch die Förderung von Empathie, Kommunikation und professioneller Haltung in multiprofessionellen Teams.