Ganslmayer C (2025)
Publication Language: German
Publication Type: Journal article
Publication year: 2025
Book Volume: Sonderheft zu Bd. 143
Pages Range: 85–115
Stabilität und Dynamik von Bibelübersetzungen als heilige Texte werden unter der Perspektive von Informationsmodifikation und -verlust untersucht. Es wird rekonstruiert, wie sich im Kontext von Humanismus und Reformation Luthers deutsche Bibelübersetzung im kulturellen Gedächtnis etablieren konnte. Beim Übersetzen entstehen unvermeidlich Informationsmodifikationen, die an mehr oder weniger reflektierte Entscheidungsprozesse gebunden sind, wie anhand von Textbeispielen und Paratexten gezeigt wird. Luthers hermeneutischer Zugang markierte einen radikalen Bruch mit bisherigen Traditionen, beeinflusste aber zugleich den theologischen Denkstil und das Denkkollektiv seiner Zeit nachhaltig. Zeitgenössische konkurrierende Übersetzungen von Johannes Lang und Nikolaus Krumpach sind hingegen weitgehend vergessen, ermöglichen jedoch aus heutiger Sicht ein vertieftes Verständnis des historischen Diskurses um volkssprachliche Bibelübersetzungen der Reformationszeit und die Lutherbibel.
APA:
Ganslmayer, C. (2025). ‚Heilige Texte‘ modifizieren und etablieren? Martin Luthers Übersetzung des Neuen Testaments in ihrem Entstehungskontext und auf dem Weg zur Kanonisierung. Zeitschrift für deutsche Philologie, Sonderheft zu Bd. 143, 85–115.
MLA:
Ganslmayer, Christine. "‚Heilige Texte‘ modifizieren und etablieren? Martin Luthers Übersetzung des Neuen Testaments in ihrem Entstehungskontext und auf dem Weg zur Kanonisierung." Zeitschrift für deutsche Philologie Sonderheft zu Bd. 143 (2025): 85–115.
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